Alltag

Währung 

Kenya Shilling (KES) 

Wechselkurs 

133,23 KES = 1 € (3.12.2020 Central Bank of Kenya) 

Zeitzone 

East Africa Time (UTC + 3 Stunden) 

Landesvorwahl (Telefon) 

+254(0) 

Klima (für Hauptstadt) 

warm gemäßigt (Nairobi) 

Einreise 

Die generellen Einreise-Bestimmungen hatten sich zuletzt 2016 geändert. Kinder unter 16 Jahren können seitdem kostenfrei ein Visum bekommen, alle anderen benötigen 51 US-$. Ein Visum kann seit Juli 2015 vorab auf elektronischem Wege bei den Konsulaten beantragt werden. Es wird aber auch weiterhin bei Einreise an den offiziellen Grenzstationen der Flughäfen erteilt, darunter der Jomo Kenyatta International Airport in Nairobi und der Moi Airport Mombasa. 

Um Wartezeiten zu vermeiden, ist die Beantragung und Bezahlung des Visums auf digitalem Wege vorab sehr zu empfehlen, im Pass vermerkt wird es dann bei der Einreise. Deutsche Staatsangehörige unterliegen der Visumspflicht; sie brauchen einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass. Kinder brauchen ein eigenes Ausweisdokument, es muss ebenfalls noch sechs Monate gültig sein. Außerdem müssen ggf. bei der Einreise Tickets vorgelegt werden, die die Aus- bzw. Weiterreise belegen. Für 100 US-$ gibt es ein multi-entry-Visum für bestimmte Mitgliedsländer der Ostafrikanischen Union: Kenia, Ruanda und Uganda. 

Geld 

Die Währung ist der Kenya Shilling (KES), der wie andere afrikanische Währungen auch – unter Druck steht und deutlich an Wert verloren hat. Um mehr als 10 Prozent gab der Kenya Shilling gegenüber dem Euro nach auf 126,38 KES zum Euro – das war der Stand zu Beginn des August 2020. 

Alle Geldscheine wie Münzen schmückte lange Jahre das Konterfei Jomo Kenyattas, nachdem Daniel arap Moi Ende 2002 die Macht hatte abgeben müssen. Lediglich die 40-Shilling-Münze war entgegen anderslautender Versprechungen mit dem Kopf Mwai Kibakis verziert worden. Doch inzwischen prägen Kenias Wildtiere das Bargeld, darunter Elefanten und Nashörner. Achtung: Die größte Einheit, der 1000-Schilling-Schein, sollte bis zum 1. Oktober 2019 gegen neue Scheine umgetauscht werden. Damit will Kenia Geldwäsche und Korruption begegnen; angeblich haben Verdächtige Hunderte Millionen in Cash gebunkert, in «alten» Tausender-Scheinen, die sie offenlegen mussten, wollten sie sie umtauschen. 

Aktuelle Umtauschkurse finden Sie bei der Central Bank of Kenya. Geld von einer deutschen Bank zu einem Konto bei einer der großen Banken in Kenia zu senden ist möglich, aber mit hohen Gebühren verbunden. 

Kreditkarten werden in hochpreisigen Restaurants und Geschäften in Nairobi sowie in den internationalen Hotels an der Küste akzeptiert. Im übrigen Kenia ist immer noch Bargeld gefragt, doch funktionieren mittlerweile manche Geldautomaten auch mit deutschen EC-Karten. Vor Wochenenden, Feiertagen oder besonderen Ereignissen wie Wahlen sind die Automaten gern mal leer, deswegen der Rat, bei Bedarf rechtzeitig Bargeld zu ziehen. 

Eine weitere Möglichkeit, seinen Zahlungsverkehr abzuwickeln, bietet innerhalb Kenias das Handy. Bei Vorlage des Reisepasses geben die Mobilfunkbetreiber Simkarten aus. Dann lässt sich auch mittels Handy bezahlen, und zwar sowohl das Taxi, als auch im Café oder im Supermarkt und sogar in entlegenen Lodges. Nur darauf verlassen kann man sich nicht immer, vor allem dann nicht, wenn kein Netz vorhanden ist oder nur ein schwaches Signal. Also immer vorher fragen, ob es geht. Voraussetzung ist ohnehin, dass der Handyaccount zuvor ausreichend geladen wurde; die Gelegenheit dazu ergibt sich inzwischen an jeder Straßenecke, so hoch ist die Durchdringung des Marktes insbesondere durch den Marktführer MPesa. 

Wohnen in der grünen Stadt in der Sonne 

Green City in the Sun – der Titel einer Familiensaga von Barbara Wood wurde der Slogan der Metropole Nairobi. Je nach Wohnlage und sozialem Status können die heute mehr als drei Millionen Einwohner die Vorzüge der Hauptstadt mal mehr mal weniger genießen. Es gibt nach wie vor viel Grün, vor allem in den Randlagen wie in Loresho oder Karen. Noch immer gibt es den Nairobi National Park, wenngleich er durch Siedlungen und Verkehrswegepläne bedrängt wird. 

Wegen des Corona-Schocks gab es eine Delle, aber im Trend betrachtet sind die Immobilien- und Mietpreise in den vergangenen zehn Jahren explodiert, sodass der Bezug eines frei stehenden Hauses in einem parkähnlichen Garten für viele Zugezogene nur in Frage kommt, wenn der Arbeitgeber die Miete bezuschusst. Doch auch Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern, vielfach geräumig und praktisch inmitten bewachter Grundstücke zu finden, sind nicht mehr günstig. Selbst Gutverdiener ziehen in Vorstädte, weil sie den Anteil der Miete an den Lebenshaltungskosten auf ein erträgliches Maß drücken wollen – schließlich fallen auch noch Schul- und andere Kosten an. Attraktiv gerade für «Expats» sind Viertel wie Muthaiga oder – bei Deutschen – Runda, weil es in der Nähe der deutsche Schule liegt.

Wer seine Freizeit (oder die seiner Familienangehörigen) nicht im Stau verbringen will, ist gut beraten, sich vor Anmietung eines Domizils den Arbeits- bzw. Schulweg anzuschauen und sich auch vor Ausflügen über mögliche Staufallen und Fahrtzeiten zu informieren. 

Der Internetprovider AccessKenya hat ein System mit Verkehrskameras installiert, das jedoch nur unregelmäßig einzusehen ist. Radelnde Pendler sind eher selten zu sehen, wohingegen sich inzwischen eine Rennrad- und auch Mountainbikerszene etabliert hat.

Das Klima Nairobis – tropisches Höhenklima – gilt vielen als perfekt, nie zu heiß und selten zu kalt, weil die Stadt auf mehr als 1600 Metern Höhe liegt, was außerdem dafür sorgt, dass Malariamücken 

dort kaum überleben können. Aber Verkehrslage und Sicherheitsrisiken sind bei der Auswahl einer Wohnung ein wichtiges Kriterium, ebenso die Frage, ob es Wasser und Strom gibt, ob nebenan des Nachts der Müll verbrannt wird oder ein Rudel Wachhunde den Nachbarn den Schlaf raubt. Für Zugezogene gibt es Facebookgruppen und Ratgeberportale wie den blog Expat Arrivals, 

der auch für Mombasa vorliegt.

Auto, Transport und Reisen 

Wer aus Deutschland kommt, wird das Radfahren im Alltag vielleicht vermissen. Aber leider hat Kenias Hauptstadt nichts übrig für gesunden und umweltfreundlichen Radverkehr. Man muss es mögen – und das damit verbundene Risiko. Wenn Auto, dann ist die Frage, welches: Für Nairobi und Umgebung reicht ein normaler PKW, auf dem Land ist ein geländegängiges Fahrzeug von Vorteil. Bei einer Anschaffung eines motorisierten Fahrzeugs sollten Sie beachten, dass 1. die Ersatzteilbeschaffung in Kenia gesichert und notfalls auch eine Reparatur unterwegs möglich sein sollte, und dass 2. das Fahrzeug nicht zu anfällig ist, damit es insbesondere bei nächtlichen Fahrten nicht zum Risikofaktor wird. Fahrzeuge, die älter als acht Jahre sind, dürfen nicht importiert werden. 

An öffentlichen Verkehrsmitteln kommen in Kenia neben der Eisenbahn im Nah- und Fernverkehr vor allem Überlandbusse und die ‹Matatu› genannten rasenden Sammeltaxis in Frage. Es empfiehlt sich, vor Ort nach ratsamen Verbindungen zu fragen. Überlandfahrten sollten nie in der Dunkelheit stattfinden und so geplant werden, dass man vor Einsetzen der Dämmerung irgendwo angekommen ist. 

Es gibt außerdem ein großes Angebot an Inlandsflügen, auch zu kleineren Airports, etwa nach Ukunda an der Südküste, was hilft, den Stau an der Likoni-Fähre in Mombasa zu vermeiden. Außer vom Jomo Kenyatta International Airport aus werden viele Ziele auch vom Wilson Airport in Langata aus angeflogen, was je nach Standort in Nairobi verkehrsgünstiger liegen könnte. Auf jeden Fall ist für den Weg zum Flughafen ausreichend Zeit einzukalkulieren, zu Peakzeiten vier Stunden. Die so genannten by passes sind gut ausgebaute, vierspurige Umleitungen, die Nairobis City vom LKW Verkehr entlasten und je nach Startpunkt auch einen schnelleren Transfer zu einem der beiden Flughäfen versprechen. 

Es ist sinnvoll, sich vor Anmietung eines Hauses oder einer Wohnung nach der Sicherheitslage im Viertel zu erkundigen (von der Wasserversorgung und anderen Annehmlichkeiten wie Strom ganz abgesehen). Sowohl die technische Sicherung durch Zäune/Gitter und/oder Alarmanlagen als auch das private Wachpersonal können die ohnehin oft hohen Wohnkosten drastisch verteuern. Ratsam ist, im Vorfeld der Entsendung zu klären, wer die Kosten dafür trägt. Die privaten Sicherheitsdienste gehören zu den größten Arbeitgebern in Kenia; die UN schreiben vor, welche Dienste genutzt werden dürfen und welche nicht. Auch andere Entsendeorganisationen haben dafür Standards definiert. 

Auch ein guter Kontakt zu den Nachbarn empfiehlt sich sowie ggf. zu den Hausangestellten, um besser über Probleme und die Sicherheitslage im Viertel im Bilde zu sein. Das Thema Sicherheit hat in Nairobis Expat-Gemeinde eine große Dimension angenommen. Obwohl zumeist Kenianer Opfer der ausufernden Gewaltkriminalität werden, kommen auch die Gäste aus dem Ausland nicht um die Frage herum, welche Vorsorgemaßnahmen sie treffen wollen.  

Das größte Risiko stellt jedoch der Verkehr dar, nach Angaben der WHO mit bis zu 13.000 Verkehrstoten jährlich, ein Drittel davon Passagiere im Öffentlichen Nah- und Fernverkehr, aber auch viele Fußgänger und Zweiradfahrer. Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation ein Programm zur Verbesserung der Verkehrssicherheit gestartet. 

Gesund bleiben 

Das größte Risiko für die Gesundheit von Reisenden und Expats birgt – wie andernorts in Afrika auch – der Verkehr. Eine Auslandskrankenversicherung mit Rückholoption ist angeraten. Darüber hinaus kommen Infektionskrankheiten vor, die sich so in Europa nicht finden, allen voran Malaria, Typhus, Ruhr, Hepatitis, aber auch Gelbfieber tritt in einigen Gebieten auf. Je nach persönlicher Einschätzung ist das alles kein Grund, nicht nach Kenia zu reisen oder dort zu leben, aber eine gewisse Vorsorge kann nicht schaden.

Informationen zur gesundheitlichen Vorsorge finden Sie bei einem Tropenmediziner Ihres Vertrauens, außerdem: 

  • bei den reisemedizinischen Informationen der OSIR aus der Schweiz 
  • beim Auswärtigen Amt 
  • bei der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin DTG 
  • beim Reisemedizinischen Infoservice Fit For Travel 


Es sind zahlreiche Impfungen empfohlen, darunter einige Arten von Hepatitis sowie Geldfieber, Typhus und Tuberkulose. Die Frage der Malaria-Prophylaxe ist umstritten und sollte mit einem Tropenarzt besprochen werden. Nairobi liegt oberhalb von 1600 Metern und war bislang frei von Malaria, doch in nahezu allen tieferen Lagen besteht die Möglichkeit der Infektion. Außerdem gibt es erste Berichte, wonach es Infektionen auch in der Hauptstadt gegeben haben soll. 

Für Reisen im Land und der Region bieten die Flying Doctors einen Rettungsservice an; es ist möglich, sich dort registrieren zu lassen. Auch die AAR-Versicherung deckt Luftrettung in der Ostafrikanischen Gemeinschaft ab. Da es kaum Erste Hilfe gibt, ist die Luftrettung oft die einzige Möglichkeit der schnellen Erstversorgung. Die Gefahr tödlicher Verkehrsunfälle ist in Kenia zigfach höher als in Deutschland. 

In Nairobi gibt es Krankenhäuser mit internationalem Standard: 

Nairobi Hospital liegt südlich der Innenstadt im Stadtteil Nairobi Hill in der Argwings Kodhek Road, nicht verwechseln mit dem ebenfalls auf dem Nairobi Hill gelegenen Kenyatta Hospital Notfallnummer +254 702200200, +254(020)2846000, +254(020)2845000, Mobil +254(0)703 082000 

Aga Khan Hospital Nairobi liegt im Stadtteil Parklands, 3rd, Parkland Avenue: +254 (0) 20 366 2000, +254 (0) 20 374 0000, +254 (0) 20 374 2531/5, Mobil: +254 (0) 711 092 000, +254 (0) 732 102 000

Akzeptable Privatkliniken sollen zudem das Karen Hospital in Langata/Karen sowie das MP Shah in Nairobi-Parklands sein für Kinder empfiehlt sich das Gertrude’s Garden Children’s Hospital in 

Muthaiga, das speziell auf Kinder eingestellt ist für die Küstenregion ist das Aga Khan Hospital Mombasa eines der am besten ausgestatteten Krankenhäuser. Es liegt im Süden Mombasas unweit der Likoni-Fähre (Vanga Rd off Nyerere Avenue) 

+254 (041) 2227710-5 / 231 2953-5, Mobil: +254 (0)733-641020, (0)735-33260, (0)722-205110, (0)72-922238 

Über Möglichkeiten zur Behandlung in weiteren Städten und auf dem Land informieren Sie sich am besten im Land. 


Kulinarik

Man nehme Wasser, Maismehl, Salz: Ugali, Maisbrei, gehört mit dem Gemüse Sukuma Wiki nahezu täglich zur nationalen Diät. Fertig gekocht. Die kenianische Küche ist vielseitiger als ihr Ruf, auch wenn die meisten Kenianer täglich das Nationalgericht und wichtigste Grundnahrungsmittel Ugali zu sich nehmen, ein kann die feste Masse auch in Stücke geschnitten werden. Der feste Maisbrei ist vergleichbar mit der norditalienischen Polenta. 

Wer es sich leisten kann, isst dazu Nyama Choma (Grillfleisch von Rind oder Ziege). Üblich ist Sukuma Wiki, ein dem Grünkohl ähnliches Gemüse mit hohem Vitamingehalt. Sehr beliebt in Zentralkenia sind auch Gemüsegerichte auf Basis von Stampfkartoffeln oder Mais (Irio, Githeri). Außerdem gibt es Kochbananen und Süßkartoffeln. Allerorten zu haben ist das berühmte Schmalzgebäck Mandazi. 

In der Suaheli-Küche an der Küste wird gern und exotisch gewürzt. Die jahrhundertelange Verbindung zum Orient ist hier spürbar. Im Landesinneren beschränkt sich heute der Gebrauch von Gewürzen manchmal auf Salz, Chilipulver und (in Restaurants) Ketchup. Nur in abgelegenen Gebieten kennen alte Frauen noch die traditionellen aromatischen Würzkräuter. 

Abwechslung erfährt die Küche durch den Einfluss der indischen Immigranten. Chapati (Fladenbrot) und Samosas (mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Teigtaschen) sind auch in den ‹Hoteli› genannten Imbissbuden auf dem Land zu haben. Auf dem Land können Sie morgens vor dem Hoteli-Imbiss noch die Ziege grasen sehen, die für das Mittagsmenü ausgewählt wurde. Bei Tiefkühlkost wäre zu checken, wie viele Stromausfälle üblich und ob Generatoren vorhanden sind. 

Generell ist für schwache Mägen Vorsicht beim Verzehr von Blattsalaten und rohem Gemüse geboten, wenn unklar ist, ob und wie es gewaschen wurde. 

Auch das, was in den offiziellen Statistiken als Trinkwasser bezeichnet wird, sollte aus hygienischen Gründen vor der Einnahme abgekocht und/oder gefiltert werden. Im Haushalt behelfen sich viele mit 20-Liter-Containern Mineralwasser, was Zeit und Energie fürs Abkochen spart. 

Nationalgetränk ist Tee (Chai), landestypisch zur Hälfte mit Milch aufgekocht und stark gesüßt. Mit Java Coffee und Dormans hat sich in den vergangenen zehn Jahren eine ausgeprägte Kaffeekultur etabliert. 

Neben den eher konventionellen Lebensmitteln behaupten sich auch traditionelle «Snacks», etwa fliegende Ameisen oder – beliebt vor allem bei Schwangeren – Bröckchen lehmiger, eisenhaltiger Erde. Sehr alte Menschen auf dem Land, die viele Dürren überlebt haben, sagen, sie hätten ihre Ernährung in kritischen Zeiten dadurch sichern können, dass sie beispielsweise wussten, welche Art von Heuschrecken essbar sind.

Kommunikation

Das kenianische Telefon-Festnetz ist störanfällig, nur den wenigsten zugänglich und vom Mobilfunk längst überholt. Auf die Einrichtung eines privaten Anschlusses müssen Sie zudem zumeist lange warten. Die Mobilfunkanbieter haben ihre Netze kontinuierlich ausgebaut, so dass es kaum mehr Funklöcher gibt, außerdem ist es wegen des Wettbewerbs derzeit noch günstig. 

In der Folge waren statistisch schon 2014 mehr als vier Fünftel der Kenianerinnen und Kenianer mit einem Handy ausgestattet, das insbesondere für Textbotschaften, Fotos und zum Geldtransfer genutzt wird. Branchenprimus ist Safaricom, der auch das Handybanking M-Pesa in Kenia etabliert hat, einer der Motoren der wirtschaftlichen Transformation; heute nutzen nach Weltbankdaten 93 Prozent Handys, mehr als 70 Prozent überweisen oder empfangen Geld per Handy. 

Internet ist ebenfalls vielerorts verfügbar, die Zahl der Nutzer wird von der Weltbank auf 23 Prozent der Bevölkerung geschätzt, doch kursieren auch Zahlen weit jenseits der 45 Prozent. Die nächste Generation tropentauglicher und bezahlbarer Smartphones wird die Kommunikation im Land weiter revolutionieren. In Nairobi haben viele Büros und auch Privathaushalte schon lange Internetzugang, inzwischen vielerorts mit schnellen Übertragungsraten, wie die obige Werbung verspricht. Auf dem Land scheitert dies oft schon an der fehlenden Stromversorgung. Vor dem Hintergrund der Corona Krise und der Notwendigkeit, Heimarbeit zu leisten, hat der Aspekt Stromversorgung nun noch eine zusätzliche Dringlichkeit gewonnen. 

Die Skulptur eines Massai-Mannes, der mit dem Laptop auf dem Schoß im Village-Market-Shopping-

Center sitzt, deutet darauf hin, wie sehr das Internet auch in Kenia in den Alltag vorgedrungen ist. Smartphones sind mit Preisen zu 80 bis 100 US-Dollar noch zu teuer für die breite Masse, aber auch in diesem Fall ist es nur eine Frage der Zeit, bis das internettaugliche Handy von der Mehrheit der Wananchi (Bürger) genutzt werden wird.

Deutsche Adressen in Nairobi 

Die deutsche Botschaft finden Sie im Stadtteil Lavington, Riverside Drive 113. Telefonisch ist die Botschaft zu erreichen unter +254 20 / 42 62 100. Für Notfälle gibt es eine Handybereitschaft. Bei einem längerfristigen Aufenthalt in Kenia empfiehlt sich der Eintrag in die o.g. Krisenvorsorgeliste. 

Einen deutschen Honorarkonsul in Mombasa gibt es nicht mehr, dafür Sprechstunden der Botschaft 

Die Deutsche Schule Nairobi (mit Internat und Kindergarten) nahe den UN im Stadtteil Gigiri finden Sie auch im Internet (Michael-Grzimek-Schule). Doch gibt es zahlreiche weitere Ausbildungsstätten, sofern die Unterrichtssprache nicht Deutsch sein muss.  

Der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD) ist wichtige Anlaufstelle für kenianische und deutsche Austauschstudierende – und die, die es werden wollen. 

Den interkulturellen Dialog von Europäern und Kenianern gibt es seit mehr als 150 Jahren, in Deutschland eingeleitet durch den Namensgeber des Botschafts-Hauses in Nairobi, den Missionar und Sprachforscher Johann Ludwig Krapf. Doch gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, wie der Dialog erfolgreich zu führen ist. Manche didaktische Vereinfachung mündet in ein zu hinterfragendes Klischee, etwa, dass die Menschen in Afrika die Zeit hätten, während die Europäer auf die Uhr schauen müssten. 

In jedem Fall raten Trainer und Coaches, sich vor der Ausreise (übrigens ebenso vor der Rückreise) mit den Konsequenzen, etwa für die Kinder. auseinanderzusetzen. 

Die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein hat ein auf Kenia bezogenes Kulturprofil und Verhaltenstipps vorgelegt, voller Hinweise sind auch viele autobiografische Schriften und Romane sowie blogs von Deutschen vor Ort, wie etwa der recht prominent gewordene firstladiesblog des Autors Michael Hasenpusch, den es als MAP (mitausreisender Partner) nach Nairobi verschlagen 

Es ist kein Problem, sich mit Hilfe des endlosen Stroms an Youtube-Videos auf den Alltag in Kenia einzustimmen. Über viele Ethnien gibt es Videoschnipsel, die zumindest traditionelle Musik, Kleidung und Tänze wiedergeben. Hier eine zusätzliche Auswahl: 

  • Inside Africa 
  • Fußball in den Slums von Nairobi 
  • Kinder in der Dorfschule 
  • Yesu Nakupenda 
  • Razzia in der Redaktion 

Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist der Historiker und Journalist Stefan Ehlert. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite zu Kenia die Inhalte veröffentlicht werden.